Fast wäre die Red-Dead-Reihe schon vor der Veröffentlichung gestorben: Red Dead Revolver ging im Entwicklerchaos beinahe unter, um dann den Grundstein für Red Dead Redemption zu legen. Heute ist das Actionspiel fast vergessen - zu Unrecht!
Der hinzugezogene Akira Yasuda, bekannt für sein Charakterdesign in Street Fighter 2, verlieh dem Spiel einen Fantasy-Touch. Dem Team der Angel Studios gefiel das gar nicht. Ihnen schwebte eher ein düsteres und dreckiges Western-Szenario vor. Eine der vorgestellten Charaktere erinnerte an Frankensteins Monster, trug aber ein Kleid.
Es prallten also große kulturelle Unterschiede in der Arbeitsweise und auch im kreativen Prozess aufeinander. Dies führte zu immer größeren Verzögerungen und brachte das gesamte Projekt in Gefahr. Lead Artist Carlos Pedroza beschrieb diese Probleme:
"Es gab einen Punkt, an dem [ich dachte]: Oh mein Gott, ich habe damit all diese Jahre meines Lebens verbracht und es gibt keine klare Zukunft, was mit dem Projekt passieren wird. (...) Die Leute waren offensichtlich etwas verunsichert. Für sie lautet die Frage: Werden sie ihren Job behalten? Was wird passieren?"
Diego Angel bereitete den Verkauf seines Unternehmens vor. Doch nur Rockstar war bereit, ihm die Freiheit zu geben, die er und sein Team verlangten. Rockstar schwamm dank der Erfolge von Grand Theft Auto 3 und Grand Theft Auto: Vice City in Geld. Angel Studios war nicht nur wegen des laufenden Projekts interessant, sondern auch wegen der hauseigenen Angel Studios Engine.
Quelle: Take-Two Interactive Im November 2002 gab Take-Two Interactive, die Muttergesellschaft von Rockstar Games, die Übernahme von Angel Studios bekannt. Damit gingen auch die Rechte an Red Dead Revolver an Take-Two über. Aus Angel Studios wurde Rockstar San Diego.
Kein Mega-Hit, aber ein Erfolg
Allerdings kaufte Take-Two kein fertiges Spiel ein: Im November 2002 war Red Dead Revolver noch immer in einem katastrophalen Zustand und weit von der Veröffentlichung entfernt. Weitere anderthalb Jahre sollten bis zum Erscheinen des Spiels vergehen. In dieser Zeit arbeitete das Entwicklerteam hart daran, eine Struktur und einen durchgängigen Spielfluss zu erzeugen.
Durch die Übernahme änderte sich auch das Verhältnis zu Capcom. Die Japaner cancelten das Spiel gar im August 2003, nur damit es Rockstar im Dezember 2003 erneut ankündigen konnte. Capcom behielt lediglich die Vertriebsrechte in Japan. Das Spiel erschien schließlich am 4. Mai 2004 in Nordamerika für Xbox und PlayStation 2 und am 11. Juni 2004 weltweit in den PAL-Regionen.
Red Dead Revolver lebt ... in Redemption!
Auch, wenn Red Dead Revolver als erster Teil der Serie von vielen gerne vergessen wird, finden sich in den Nachfolgern immer wieder Verweise auf den Urvater der Western-Saga. Beispielsweise gibt es beiden Teilen Lagerfeuerszenen, in denen die Beteiligten über den legendären Kopfgeldjäger Red Harlow und dessen Schießkünste sprechen. Auch Farmerin Annie Stoakes wird in Missionen und Dialogen aufgegriffen.
Überhaupt tauchen viele Schauplätze und Figuren in beiden Redemption-Teilen auf. Unweit des Broken Creek finden wir in Red Dead Redemption 2 etwa eine niedergebrannte Hütte, die stark an das Zuhause von Red Harlow erinnert. Wer genau hinsieht und vor allem hinhört, wird viele Hinweise entdecken. Ein Hinweis fehlt uns allerdings noch: nämlich der auf ein Remake von Red Dead Revolver für die aktuelle Konsolengeneration!
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