SpongeBob-Schwammkopf-Fans werden The Cosmic Shake lieben

0
Test David Benke - Autor
SpongeBob-Schwammkopf-Fans werden The Cosmic Shake lieben
Quelle: THQ Nordic

Mit The Cosmic Shake veröffentlichen THQ Nordic und Purple Lamp das erste komplett neue SpongeBob-Schwammkopf-Videospiel seit über sieben Jahren. Ist der 3D-Plattformer ein Grund zur großen Quallenparty? Oder doch eher ein Fall für den Abfalleimer? Wir klären's im Test!

Ich schaue gern SpongeBob Schwammkopf. Ich mag die schrulligen Charaktere, den herrlich stumpfen Humor, die hawaiianische Tiki-Bar-Musik. Ich kann ohne Probleme das Lagerfeuerlied-Lied mitsingen und wenn Patrick fragt, ob Mayonnaise auch ein Instrument ist, dann entlockt mir das auch mit fast 30 Jahren noch immer ein Schmunzeln. Entsprechend habe ich explizit darauf bestanden, die letzte Videospiel-Umsetzung Schlacht um Bikini Bottom Rehydrated zu testen; und danach privat die Platin-Trophäe zu erspielen. Und ja, ich freue mich jetzt auch unironisch auf The Cosmic Shake, wenn es am 31. Januar 2023 für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch erscheint - obwohl dieses Mal auch ein wenig Skepsis dabei ist.

Anders als sein spiritueller Vorgänger ist das neue SpongeBob-Abenteuer nämlich kein Remake, sondern ein komplett eigenständiges Abenteuer - das erste seit über sieben Jahren. Es hat also keinen Nostalgie-Bonus mehr, keine schönen Kindheitserinnerungen, die mit ihm verbunden sind. Wie gut ist The Cosmic Shake ohne die rosarote Brille? Das klären wir im Test!

09:54
SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake | REVIEW | Nicht nur für taube Nüsschen

Hüpfen wir anno dazumal

Zumindest eine große Gemeinsamkeit gibt es: Wie schon Schlacht um Bikini Bottom ist auch SpongeBob Schwammkopf: The Cosmic Shake (jetzt kaufen 18,20 € ) ein klassischer 3D-Plattformer im Stil großer Vorbilder wie Banjo Kazooie oder Super Mario 64. Ihr hüpft, rollt und fliegt also wieder durch verschiedene Levels, sammelt jede Menge Kram ein und verprügelt hier und da ein paar Gegner. Als zentrale Hub-Welt dient dabei Bikini Bottom. Von dort aus stürzt ihr euch über verschiedene Portale direkt in die Action.

Moment mal, Portale? Ja, die gehören normalerweise nicht zum Stadtbild, wie man es aus der Serie kennt. Zu Beginn von The Cosmic Shake ist allerdings ein klein wenig was aus dem Ruder gelaufen: SpongeBob und Patrick haben ihre Finger irgendwie an wunscherfüllende Seifenblasen aus Meerjungfrauentränen bekommen. Und wie das eben so läuft, bläst das kongeniale Duo die natürlich alle auf einmal auf, die Dinger fliegen wild durch die Gegend, kollidieren miteinander, platzen und zerstören so das gesamte Raum-Zeit-Gefüge. Ein typischer Dienstag im Leben eines Burger-bratenden Schwammes eben.

Als Konsequenz finden sich die Krosse Krabbe oder SpongeBobs Ananas-Haus plötzlich in anderen Dimensionen wieder. Auch die Einwohner des kleinen Unterwasser-Städtchens sind in alle Winde verstreut. Also machen sich unsere zwei Helden auf, die Risse im Universum wieder zusammenzupappen und so für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Buddy-Movie-Feeling

Butter bei die Fische: Die Story von The Cosmic Shake ist jetzt nichts Besonderes. Sie wird auch nicht wirklich ausschweifend erzählt und erreicht nie die Tiefe einer echten TV-Episode. Mehr als "Los, rette die Welt" kommt nie dabei herum - da können sich die Macher noch so sehr damit rühmen, dass sogar Showrunner von Nickelodeon am Spiel beteiligt waren. Trotzdem macht das Abenteuer durchaus Laune. Es punktet vor allem mit einer tollen Buddy-Movie-Atmosphäre, die auch schon den ersten Kinofilm so gut gemacht hat.

 (2) Quelle: THQ Nordic (2) Das liegt besonders daran, dass ihr Patrick permanent bei euch habt. Der wurde durch eine der Wunsch-Seifenblasen in einen Ballon verwandelt, der immer brav über eurer Schulter schwebt - und zu fast allem in der Spielwelt seinen seeeehr doofen Senf dazu gibt. Außerdem zieht euch der Seestern hoch, wenn ihr versehentlich in einem Abgrund landet, oder er versorgt euch mit Extraleben in Form von frischen Unterhosen.

Auch die Spielwelt besticht durch den Charme der Vorlage: Entwickler Purple Lamp setzt euch eine Art Best-of bekannter SpongeBob-Kulissen vor: von Rock Bottom, über die Handschuhwelt, bis zu den Quallenfeldern. Die insgesamt sieben Stages wurden dabei jeweils mit einem kleinen Twist versehen. Es verschlägt euch beispielsweise auch mal in ein Mittelalter-Setting, wie man es aus der Folge "Der edle Ritter" kennt - mit passender Lauten-Musik, Narren-Kostüm und allem Drum und Dran.

Alter Schwamm, neue Tricks

Was dabei auffällt: Das Design der Levels ist diesmal deutlich linearer. Ihr wandert also nicht mehr relativ frei durch die Gegend, sondern folgt einem klaren Pfad. Das Abenteuer ist so deutlich besser getaktet. Die Missionen sind allerdings immer noch genauso flach wie früher. Eigentlich müsst ihr immerzu nur etwas suchen oder sammeln: Ihr besorgt Kaktussaft für Mister Krabs, ihr geht im Halloween-Kostüm auf Süßigkeiten-Jagd oder klaubt die Stinkesocken des Fliegenden Holländers zusammen. Mit innovativem Design hat das nicht allzu viel zu tun.  (5) Quelle: THQ Nordic (5)

Immerhin kann man den Entwicklern aber zugutehalten, dass sie die Monotonie immer wieder mit netten Minispielchen auflockern. Ihr brutzelt unter anderem Burger oder spielt in Simon-Says-Manier eine Melodie nach. An einem Punkt wechselt das Spiel sogar komplett das Genre und wird plötzlich zum 2D-Sidescroller.

Auch bei den Geschicklichkeitspassagen kommt frischer Wind in die Sache. Ihr spielt jetzt zwar nur noch SpongeBob, das Charakterwechsel-Feature aus dem Vorgänger ist passé. Im Gegenzug hat der saugstarke Serienheld aber ein paar neue Moves spendiert bekommen. Keine Sorge: Klassiker wie das Zungen-Surfen oder Seepferdchen-Reiten sind immer noch mit dabei. Ein Angelhakenschwung und ein Pizzakarton-Gleiter sorgen jetzt aber für noch mehr Varianz.

  • Print / Abo
    Apps
    PC Games 06/2024 PCGH Magazin 06/2024 PC Games MMore 06/2024 play5 06/2024 Games Aktuell 01/2024 N-Zone 06/2024
    PC Games 06/2024 PCGH Magazin 06/2024 play5 06/2024 PC Games MMORE Computec Kiosk