Soulslikes sind Mainstream - Zeit für einen wichtigen Schritt! Update: Jetzt mit Video!

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Special Annika Menzel - Redakteurin
Soulslikes sind Mainstream - Zeit für einen wichtigen Schritt! Update: Jetzt mit Video!
Quelle: Bandai Namco Entertainment

Dark Fantasy und Soulslikes sind zwar ein eingespieltes Team, mittlerweile gibt es die Kombination allerdings im Überfluss. Das Genre braucht neue Settings und originelles Gameplay, um sich weiterzuentwickeln.

Allerspätestens seit dem Erfolg von Elden Ring sind die Spiele von From Software kein Geheimtipp mehr, sondern erfreuen sich an einer wachsenden Fangemeinde. Das Interesse an Spielen, die ähnlich aufgebaut sind, ist groß und das Angebot vielfältig: Neben den Titeln des Entwicklers selbst ist mit den Soulslikes in den letzten Jahren ein ganzes Genre entstanden, dessen Vertreter sich die beliebten Kernelemente zunutze machen. Mittlerweile gibt es entsprechende Spiele im Dark-Fantasy-Setting wie zum Beispiel Mortal Shell, die optisch nahe an den großen Vorbildern liegen, wie Sand am Meer. Der Reboot von Lords of the Fallen wagt mit den zwei parallel existierenden Werken zwar einen Schritt in die richtige Richtung, bricht allerdings nicht aus den generischen Bahnen aus. Dabei kann ein unverbrauchtes und originelles Setting zu spannenden Gameplay-Elemente führen, die dem Soulslike-Genre dabei helfen, sich weiterzuentwickeln.

Einordnung auf der Soulslike-Skala

Düstere Dark-Fantasy-Welten am Rande des Abgrunds, knallharte Bosskämpfe und eine kryptisch erzählte Geschichte: Das sind einige der Dinge, die Dark Souls und seine Nachahmer ausmachen. Je stärker die Spielwelt dann noch den Vorbildern ähnelt, umso näher liegt ein direkter Vergleich.

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Sackgasse Soulslikes | Das Genre muss sich weiterentwickeln

Die optische Gestaltung ist allerdings zweitrangig: Ein Soulslike kann ein ganz eigenes Setting haben und trotzdem alle Voraussetzungen für die Genrezuordnung erfüllen.

Es gibt eine ganze Liste an Designentscheidungen, die diese Spiele auszeichnen. Was davon besonders relevant ist, kann subjektiv sein und variiert je nachdem, worauf die einzelnen Fans ihren Fokus legen.

Manchen sind die verwinkelten, miteinander verbundenen Gebiete wichtig, andere haben den größten Spaß an herausfordernden und nervenzehrenden Kämpfen.

Die Spielfigur steht einem Gegner mit einem Schild gegenüber. Quelle: Playstack Mortal Shell Daneben gibt es noch weitere Mechaniken, die zumeist unerlässlich für ein solches Spiel sind: Ausdauermanagement, das Rasten und Wiederauffüllen der begrenzten Heilmittel an bestimmten Punkten, der Verlust der Währung im Todesfall, verschiedene Strategien zur Verteilung der Level und Werte, die durchdachte Gegnerplatzierung und die Ausweichrolle als Kernelement des Kampfsystems.

Es müssen zwar nicht alle diese Elemente gegeben sein, doch je mehr ein Spiel davon aufweist, desto klassischer ist es in seiner Konzeption als Soulslike.

Allerdings gibt es auch Titel wie Remnant 2, die sich zwar an den Mechaniken bedienen, in erster Linie aber einem anderen Genre angehören. Eine solche Vorgehensweise hilft dabei, sich weniger von Genregrenzen einschränken zu lassen, birgt aber das Risiko, das potenzielle Kaufargument "ist wie Dark Souls" zu verlieren.

Wenn sich die Entwickler bewusst dazu entscheiden, in der Soulslike-Liga mitzuspielen, besteht die Kunst nicht nur daraus, einen angemessenen Schwierigkeitsgrad zu erschaffen.

Mittlerweile sind ein originelles Setting und daraus resultierende Gameplay-Mechaniken fast genauso wichtig, um sich ausreichend von den Vorbildern abzugrenzen und das Genre auf lange Sicht weiterzubringen.

Kämpfende Krähen und lügende Puppen

Meistens sind es Indie-Spiele, die ihrer eigenen Vision folgen und diese liebevoll umsetzen. Ein Beispiel dafür ist Death's Door des Zwei-Mann-Teams bei Acid Nerve, das souls-mäßige Kämpfe von einer tapferen kleinen Krähe ausfechten lässt.

Oder das anstehende Another Crab's Treasure von Aggro Crab, in dem ihr als Krabbe auf dem Meeresgrund kämpft und versunkenen Müll wie Flaschendeckel und Getränkedosen als Panzerung benutzt.

Die kleine Krabbe kämpft gegen eine größere Krabbe. Quelle: Aggro Crab Another Crab's Treasure Aber auch From Software selbst beweist, dass sie und ihre Spiele sich weiterentwickeln: Bloodborne setzt auf Gothic Horror und übernatürliche Mächte, Sekiro verzichtet gleich auf mehrere der typischen Mechaniken und Elden Ring sticht durch die offene Spielwelt hervor.

Für den Fortschritt müssen die Entwickler spielerische Elemente einbauen, die zum Setting passen und gleichzeitig für Abwechslung sorgen. Bei Lies of P wurde das in der Form des Lügens umgesetzt, wodurch die eigenen Entscheidungen einen Einfluss auf die anderen Charaktere haben.

Genauso verhält es sich beim Schärfen der Waffe mithilfe von Pinocchios Armprothese sowie dem Kombinieren von Griffen und Klingen.

Bildergalerie

Dieser Ansatz kann auf unterschiedliche Weisen umgesetzt werden, wie sich bei der Kombination der zwei Welten Axiom und Umbral im Reboot von Lords of the Fallen zeigt. Für das Soulslike-Genre ist dieser Wechsel einzigartig und erfordert nicht nur taktische Entscheidungen, sondern sorgt durch den Tapetenwechsel sowie die seichten Plattformer-Passagen für Abwechslung.

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