Wir geben euch einige Tipps, die beim Zusammenstellen eines Gaming-PCs helfen, und bieten 6 beispielhafte Zusammenstellungen von 570 bis 2340 Euro.
SSDs: M.2 und SATA
Festplatten sind heutzutage nur noch zu empfehlen, wenn ihr Dateien wie Videos oder Bilder massenhaft speichern wollt. Ansonsten sind SSDs angesagt.
Der Riesenvorteil einer SSD ist, dass sie keine mechanischen Bauteile hat und es daher keine Verzögerung beim Datenzugriff gibt. Innerhalb der verschiedenen relevanten SSD-Typen (SATA sowie der einem RAM-Riegel ähnelnde M.2-Standard) gibt es zwar auch große Unterschiede bei der reinen Datenübertragung.
Je nach Typ schaffen sie bei SATA bis zu 600 MB/s (Megabyte pro Sekunde), als via PCIe-angebundene M.2-SSD aber auch bis zu 3500 MB/s bei PCIe 3.0-Modellen, bis zu 7500 MB/s bei PCie 4.0-SSDs und sogar bis zu 16.000 MB/s bei PCIe 5.0-Anbindung.
Die maximal unterstützte Anbindung wird vom Slot auf dem Mainboard vorgegeben - eine PCIe 5.0-M.2-SSD läuft dabei auch in einem PCIe 3.0-M.2-Slot, aber dann eben mit maximal 3500 MB/s. Allerdings spielt die Geschwindigkeit bei Spielen eine extrem untergeordnete Rolle: In manchen Open World-Games können durch mehr Speed in seltenen Fällen minimale Ruckler eingedämmt werden.
Bei den generellen Ladezeiten von Spielen liegen aber nur wenige Prozentpunkte an Zeitgewinn zwischen einer langsamen und superschnellen SSD, da beim Laden viel mehr passiert als pures Datenscheffeln. Insofern lohnen sich Aufpreise für besonders schnelle SSDs nur sehr bedingt.
Hinweise zu unseren PC-Vorschlägen
Der Kern unserer Vorschläge ist immer die Kombination aus CPU, RAM-Menge und Grafikkarte sowie einem Markennetzteil mit dafür ausreichender Leistung - ihr könnt aber beim Netzteil-Modell auch abweichen, solange es kein billiges No-Name-Modell ist.
Was die restlichen Komponenten angeht, könnt ihr bei Bedarf zu ähnlich teuren Alternativen greifen oder zum Beispiel beim Mainboard oder Gehäuse (ohne Leistungsverlust) günstigere Varianten wählen - oder euch mehr Luxus gönnen und mehr ausgeben. Bei allen unseren PCs ist ohnehin auch eine stärkere Grafikkarte möglich.
Was die SSDs angeht, hab ihr vor allem bei der Kapazität Spielraum - dem einen reicht vielleicht selbst für einen den High-End-PC eine einzelne 1000GB-SSD völlig aus, der andere will aber möglicherweise selbst für einen Einsteiger-PC lieber eine 4000GB-SSD.
Wir werden euch bei allen unserer 6 PCs-Vorschlägen als Kommentar noch ein paar Ideen nennen, was ihr an der Zusammenstellung ändern könnt. Wichtig ist auch, dass unsere Preise aktuelle, aufgerundete Bestpreise sind - vor allem dann, falls ihr die Bestellungen auf mehrere Shops verteilen müsst, wird der Gesamtpreis also etwas höher liegen als das, was wir angeben.
Einsteiger-PCs für 570 und 720 Euro
Der erste PC ist ein Budget-PC und hat bei CPU und Grafikkarte das absolute Minimum, das wir für einen Spiele-PC noch vertreten können. Mit etwas Händler-Glück wird er euch nur gut 550 Euro kosten, wir rechnen mit mindestens 570 Euro. Mit einer schnelleren Grafikkarte, falls ihr doch etwas mehr ausgeben wollt, könnt ihr sehr einfach deutlich mehr Gaming-Leistung erreichen.
Einsparpotenzial gibt es allerdings fast gar nicht - vielleicht könnt ihr durch Sonderangebote noch 20-30 Euro herausholen. Hier nun unsere zwei Einsteiger-PCs in einer Übersicht - zum zweiten PC haben wir unter der Tabelle einige Anmerkungen:
Komponente | Unser Vorschlag Einsteiger-PC 1 | Preis | Unser Vorschlag Einsteiger-PC 2 | Preis | |
---|---|---|---|---|---|
CPU | Core i3-12400F (4 Kerne, 8 Threads, bis 4,3 GHz) | 90 Euro | AMD Ryzen 5 5600X (6 Kerne 12 Threads, bis 4,6 GHz) | 125 Euro | |
CPU-Kühler | Mitgelieferter Kühler der Boxed-Version | 0 Euro | Xilence M403 Pro (120mm-Lüfter) | 20 Euro | |
Mainboard | Asus Prime H610M-K D4 | 80 Euro | ASRock B550M-HDV | 75 Euro | |
RAM | 16GB (2x8GB) G.Skill Aegis DDR4-3200 | 35 Euro | 16GB (2x8GB) G.Skill Aegis DDR4-3200 | 35 Euro | |
Grafikkarte | ASRock Radeon RX 6600 Challenger D | 220 Euro | KFA2 GeForce RTX 4060 OC 2X | 300 Euro | |
SSD | Silicon Power Ace A55 1000GB (SATA) | 65 Euro | Kioxia Exceria G2, 1000GB (M.2) | 65 Euro | |
Gehäuse | AeroCool Split, Acrylfenster | 35 Euro | Inter-Tech IT-3306 Cavy, Acrylfenster | 45 Euro | |
Netzteil | Azza PSAZ New 550 Watt | 45 Euro | Corsair CV Series CV550, 500 Watt | 55 Euro | |
Gesamtpreis ab etwa | 570 Euro | Gesamtpreis ab etwa | 720 Euro |
Der zweite PC kostet ab etwa 720 Euro und setzt auf einen 6-Kern-Prozessor von AMD, die Grafikkarte ist eine Nvidia GeForce RTX 4060, die 25 Prozent schneller als die RX 6600 des günstigeren PCs ist.
Alternativ könnt ihr auch die RX 7600 nehmen, die trotz des geringeren Preises praktisch genauso schnell wie die RTX 4060 ist. Statt des Ryzen 5 könnt ihr auf den ähnlich schnellen Core i5-12400F für 130 Euro setzen, müsst dann aber ein Sockel 1700-Mainboard einrechnen. Der CPU-Kühler ist optional und arbeitet etwas leiser als der mitgelieferte Kühler der Box-Version der CPU.
Ich kenne noch die Regel, das Netzteile im Volllastbetrieb zwischen 40 und 60 Prozent ausgelastet sein sollten, damit sie ihre beste Effizienz erreichen. Bei dem ersten Mittelklasse PC kommt das vielleicht gerade so noch hin, bei den anderen darüber auf keinen Fall.
Falls das heute nicht mehr so ist, bitte ich um Entschuldigung.